Etwas frivol ... für das Kopfkino                          

 


© Foto by Andrea A

 

Wenn ich gewusst hätte

Wenn ich gewusst hätte, dass ich am Ende nicht entscheiden kann, wer ich sein will, hätte ich diesen Herrn niemals angeschrieben .. jedes Wort von ihm nahm mich gefangen .. gleich der Lüge oder der Wahrheit .. vielleicht wollte ich nicht die Dinge, die waren, erkennen .. am Ende war es sicher meine Entscheidung, den Grad festzulegen .. doch das war nicht heute.
Am Morgen war ich frisch geduscht und sicher frei von jeglicher Schuld, ging entspannt meiner Wege, bis dieser Herr mir über den Weg lief .. ich hatte weder eine Ahnung noch ein Bauchgefühl, doch das sollte sich alles ändern im Laufe der Zeit ...

Sein Name war Sir .. ganz fern meiner Vorstellung von einem Typen, der meiner gerecht werden würde .. er hatte Ansichten, die mich etwas erstarren ließen, denn ich hatte nie vorher etwas von „Dom“ oder „Sub“ gehört.
Doch es machte mich neugierig. Alles was ich erlebt hatte war nicht immer das Normale. Aber der Wunsch, dass ein Anderer für mich das sein würde, meine Bürde
mittragen könnte, war wie ein Wunder das man ersehnte beim Anblick einer Sternschnuppe. 

Sein Auftreten war eines Mannes gerecht. Groß gewachsen und mit geradem Schritt. Sein Duft war betörend und ich dachte nicht, dass er mich erwählen würde. Doch am folgenden Morgen hatte ich eine SMS auf meinem Handy: „Hallo schöne Frau, ich weiß, du hast Bedenken und sicher ist es gerechtfertigt, aber ich würde dich gern näher kennenlernen ...“ 
Da es nicht meine Stärke war, Geduld zu haben, antwortete ich natürlich im nächsten Augenblick. Keine gute Eigenschaft, aber was will man machen? „Schön, Dich so früh am Morgen zu lesen, leider muss ich los, aber wenn du willst, schreib mir dennoch.“

Und schon war meine Tasche fertig gepackt und die Tür flog hinter mir zu, denn ich war schon spät dran.
Totall abgehetzt kam ich auf der Arbeit an, mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gedanken, dass du bei mir warst. Selbst wenn ich Dich nicht sehen konnte.
Ein Blick aufs Handy .. freu .. „Schreib mir, was du dir wünschen würdest? Und ich meine nicht nur was das Spiel angeht, sondern wenn du die Augen schließt in der Nacht, wenn du am Morgen aufwachst, wenn du verträumt am Tag durch den Regen gehst ...“

Hmm, also ich wusste damals nicht warum er gerade diese normalen Dinge wissen wollte, doch heute schon.
Wie gut, dass ich eine Flat hatte, denn sonst hätte ich für meinen Schreibzwang sicher teuer bezahlt . .

„Ich bin nicht sicher was du lesen willst. Doch vermutlich sind es die ganz normalen Dinge, die man sich ersehnt. Das Reden am Abend oder einfach still im Arm liegen und einen langweiligen Film schauen. Was am Ende so unwichtig war,  nur die Nähe zu spüren, zusammen die Welt mit ein wenig Verrücktheit erobern, über das nasse Gras laufen, auch wenn die Zehnägel sich verfärbten. Oder ein gutes Essen mit einem Glas Wein zu genießen, zusammen lachen und das Wichtigste in meinen Augen -  sich selbst niemals verstecken zu müssen, sei es noch so schräg.“ 
… und abgeschickt.

Ich wartete schon seit einer geschlagenen Stunde auf eine Antwort, doch es kam nichts.
Langsam wurde ich sauer, denn solche Dinge erzählt man nicht jedem, und es mit Ignoranz zu bestrafen ist alles andere als nett.
Den ganzen Tag hörte ich nichts  und ich dachte mir: Na toll, du bist echt zu doof. Wieder auf so einen Idioten reingefallen, der nichts kapiert.
Enttäuscht fuhr ich nach meinem Dienst nach Hause und beschloss, mich in die Wanne zu legen und einfach nicht mehr darüber nachzudenken. Doch jeder der mich kennt weiß, dass es nicht so ist.

Auch am folgendem Tag war nichts zu lesen.
Da man mir alles ansah, konnte ich nur gequält bei meiner Arbeit lächeln.
War ja nie ein Grinsekätzchen, meine Freundin sagte nur „komm her ich drück dich“, was wirklich gut tat.
Wieder etwas gefasster, kam ein Bote zur Tür rein, ein Päckchen für mich.
Völlig verdutzt schaute ich meine Freundin an und unterschrieb.
„Mach es auf .. los!“ „Neeee, weiß ja nicht von wem es ist … weißt du was, ich schenke es dir, nehme doch keine Sachen an von Leuten, die mir fremd sind.“
„Du hast sie ja nicht alle, das ist für Dich und nicht für mich, also mach dieses Ding  jetzt auf!“
So wie sie mich ansah, konnte ich nicht anders, denn ihr Blick war echt böse.
Ich glaube mein Blick dagegen war echt komisch. Denn als ich es öffnete lag da eine Corsage drin, in meiner Größe.
Ich wusste sofort von wem es war, doch wie konnte ER es wissen? 

Mein Zwang war wieder da und ich simste: „Danke, aber du bist verrückt, das kann ich nicht annehmen und woher zum Teufel weißt du meine Größe?“
Nur einen Moment später: „Ich bin doch nicht blind und in einem Alter, in dem man Frau gut einschätzen kann. Also sei nicht so bescheiden und freue Dich. Denn wenn ich es nicht gewollt hätte, würde ich einen Teufel tun und Dich beschenken. Ein schönes Stück für eine schöne Frau. So einfach ist das.“
Und mit diesem Satz war wieder Stille auf meinem Handy.

Ganz entzückt von diesem Teil, konnte ich es immer noch nicht fassen, es war in Rot mit Samtbändern abgesetzt, leichte Stickerei an den Brüsten entlang, einfach zum Verlieben.
Selten hatte ich so etwas Tolles gesehen, geschweige denn geschenkt bekommen.
Das soll jetzt nicht klingen, als sei ich käuflich, denn mit Sicherheit bin ich alles andere als das. Eher eine Zicke, wenn man mich verarschte, mit Rachegelüsten. Und wenn sie umsetzbar waren, dann tat ich es auch.
Mit einem schönem Gefühl im Bauch war dieser Tag nicht mehr schlecht zu bekommen.

Am nächsten Morgen konnte ich nicht anders, als meinem Zwang zu folgen.
„Guten Morgen, du süßer Mann .. ich habe von dir geträumt. Ich stelle den Kaffee schon mal hin und dann setzt dich zu mir.“
Kurze Zeit später: „Hallo schöne Frau, es ist schön, wenn du mich so weckst, ich hole die Brötchen und in 2min bin ich bei dir.“ 
Ein Kichern konnte ich nicht unterdrücken, denn er konnte sicher nicht in 2min da sein.

Es klingelte an der Tür.
Ich erschrak etwas, denn nun hatte ich echt ein komisches Gefühl. Ich ging hinunter und da stand er mit Brötchen in der Hand .
Mein Lachen war bestimmt durch die verschlossene Tür zu hören und damit schloss ich auf und ließ ihn in mein kleines Reich .
Mein Schloss war größer als es aussah, etwas bunt, denn meine Küche war mit Handabdrücken versehen. Jeder der zu Besuch kam, musste einen hinterlassen bis sie voll war.
Im Wohnzimmer hatte ich meinen Schrank verputzt und eine Blume drauf gemalt und mein Schlafzimmer war im Stil der 60er.

Ich führte ihn in meine Küche, kramte die Teller aus dem Schrank. Der Kaffee stand ja schon da und ich wollte gerade den Topf für die Frühstückseier aufsetzen.
Er hatte die ganze Zeit da gestanden, ich achtete nicht wirklich darauf. Er trat hinter mich, so dass sein Atem meine Nackenhaare stehen ließ. Ich wagte nicht mich umzudrehen, denn ich hatte ein Kribbeln im Bauch, wie seit langem nicht mehr. Da ich noch im Bademantel war, öffnete er den Gürtel.
Seine warmen Hände umschlossen meine Brüste und ich lehnte mich an seinen Oberkörper - weil ich mich schon die ganze Zeit danach sehnte.
Sein Bein presste er unter meinen Hintern und ließ mich wippen, indem er durch leichte Bewegungen nach rechts und links meine Scham stimulierte.
Leises Stöhnen und das Brennen in meinen Lenden wurden immer stärker .
Er streifte mein Haar mit seiner Hand nach oben, um genau dort die Haut anzusaugen, wo es begann, im ganzen Körper zu wirken 

Eine Hand glitt in meinen Schritt. Fast schämte ich mich dafür so erregt zu sein, doch er sagte nur „sei nicht albern, kannst Du nicht spüren, wie geil es mich macht dich so nass zu sehen?“ 
Also machte ich meine Gedanken frei und nur er, sein Duft, seine warme Haut waren genau jetzt wichtig.
Er spielte an meiner Klit mit einem Fingerum einen anderen leicht in meine Scham gleiten zu lassen. Seine Haut war benetzt von meinem Saft und bei jedem weiteren mal wurde ich lauter, wollte es, er mich ?
Ich wollte, dass er mich ganz nimmt. Doch genau das war nicht das, was ER wollte.
Er ließ von mir ab, gerade als es fast so weit war und sagte: „So und jetzt frühstücken wir erstmal."
Voller innerlicher Wut konnte ich es nicht vermeiden, das auch in meinem Blick widerzuspiegeln.
Doch es machte ihm Freude, mich so zu sehen.

ENDE ... Alles andere überlasse ich eurer Fantasie ...


 © by Andrea A     2013